Die Islamisierung

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Laut www.statista.com leben in Deutschland insgesamt 4.000.000-4.500.000 „Muslime“. Ziehen wir davon diejenigen ab, die sich offensichtlich nur selbst als solche bezeichnen, kommen wir auf ungefähr 3.167.600 Muslime. Bei aktuell ungefähr 81.000.000 Bürgern in Deutschland, macht das 3,91 %. Na? Immer noch Angst vor der Islamisierung?

Unter 3.167.600 „Muslimen“, haben wir mit Sicherheit noch genug Schweinefleisch-Muselmänner. Darum will ich der Einfachheit halber „das Pferd von hinten aufzäumen“…

Sucht man aktuell die höchste Aktivität unter den Muslimen in Deutschland, so muss man nicht lange suchen. Diejenigen die zum Islam rufen, diejenigen, die die Botschaft des Islam in die Gesellschaft hinaus tragen möchten, diejenigen die keine Angst davor haben in der Öffentlichkeit zu beten und öffentlich zum Islam zu stehen, sind schnell ausgemacht. Gebe ich bei google „Islam Prediger“ ein, schalte ich den Fernseher ein oder schau ich durch die (a-)sozialen Medien, so stoße ich immer wieder auf den Begriff „Salafismus“. „Der Salafismus gilt sowohl in Deutschland als auch auf internationaler Ebene als die zurzeit dynamischste islamistische Bewegung.“ (Quelle: https://www.verfassungsschutz.de). Wenn wir aus dem Blickwinkel noch einmal auf http://www.statista.com schauen, so kommen wir auf eine geschätzte Zahl von aktuell Rund 8.300 Salafisten -Tendenz laut Verfassungsschutz seit Jahren steigend. Aber gut; zurück zu unserem Bevölkerungsanteil in Deutschland, so zählen wir nun 0,01 %. Immer noch Angst vor der Islamisierung?

Wir können uns darauf einigen, dass 0,01 % der Bevölkerung definitiv schon „islamisiert“ sind. Das ist jetzt noch kein Grund zur Sorge. Ende 2015 wurde vom Verfassungsschutz die Zahl der „Linksextremisten“ auf 26.700 Personen eingeschätzt. Somit sind wir bei über 300 % mehr im Vergleich zu den „Salafisten“ oder anders: 0,0329 % der deutschen Bevölkerung. Das klingt ziemlich ernüchternd. Sprechen wir bei den Zahlen etwa auch von einem „linksextremen Ruck“ der durch die Bevölkerung geht? Einer „rote Invasion“ oder einer „Kommunistisierung“? Nein. Die Zahlen sind lächerlich. Wir können auch noch andere Randgruppen oder im Grunde schon „Szenen“ betrachten, die Zahlen werden verschwindend gering ausfallen.

Woher aber kommen die Stimmen, die von einer „Islamisierung“ sprechen? Es sind einzelne Medienvertreter, Bürgerbewegungen wie „Pegida“, Parteien wie die AfD und ab und an auch mal ein Edmund Stoiber. Alles in Allem reine Polemiker die sich ein Stück weit kompetenter fühlen, als sie auf diesem Feld wirklich sind. Es klingt halt so schön bedrohlich, als müsse man „etwas dagegen tun“. Wer darauf reinfällt, der will Angst haben.

Die vier rechtgeleiteten Kalifen haben ihr Umfeld islamisiert, das osmanische Reich hat in der Zeit, in der es noch intakt war islamisiert. Konstantinopel wurde bei seiner Rückeroberung islamisiert, die Hagia Sophia wurde offensichtlich auch islamisiert, die Türkei insgesamt wird momentan re-islamisiert und die Malediven werden auch gerade islamisiert. Und was passiert heutzutage in Deutschland? In Deutschland schaffen bisher noch nicht mal die Muslime sich selbst zu islamisieren. Das einzige was hier islamisiert ist, sind aktuell höchstens die Medien, weil das deutsche Volk sich anscheinend gern freiwillig oder unfreiwillig mit dem Thema beschäftigt…ist ja auch spannend.

Wenn nun kommerzielle Nahrungsmittelunternehmen den Begriff „Halal“ für sich entdecken oder speziell Fleischanbieter sich dafür entscheiden Tiere Islam-konform zu schlachten, dann hat dies keine tiefere Bedeutung, außer dass sie neue Kundenkreise erschließen.

Wenn Muslime in der Schule, an der Uni oder beim Arbeitgeber auf ihre täglichen Gebetszeiten bestehen und die muslimischen Männer am Freitag zum Freitagsgebet müssen, dann tun diese nicht mehr, als ihr Recht auf freie Religionsausübung auszuleben.

Die heutige Generation der „in den Islam geborenen Muslime“ ist jetzt erst langsam bewusst dabei, ein islamisches Verständnis zu entwickeln, daher kommt für Außenstehende das Gefühl eines „Wandels“ auf. Aber die islamische Gemeinde ist bei dieser Selbstfindung so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass für Ambitionen einer flächendeckenden „Islamisierung“ gar keine Zeit bleibt. Zudem wirken schon genügend Gegenkräfte wie die staatliche Steuerung des islamischen Religionsunterrichtes für Schulen (übrigens klarer Fall von „Europäisierung“ des Islams) oder gezielte Überwachung der Moscheevereine, bis hin zu Einschüchterungen von staatlichen Organen gegenüber Muslimen, die sich öffentlich für die Verbreitung des Islam einsetzen. Noch nie davon gehört? Dann zählst Du zu keiner der Personengruppen, ganz einfach.

Es tut mir von Herzen aufrichtig leid es so sagen zu müssen, nur von einer „Islamisierung“ sind wir haargenau so weit entfernt wie vom „Weltfrieden“.

…aber keine Sorge, wir arbeiten dran.